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Südafrika-Rundbrief

6. August 2003, Teil 4

Hanna Steffens

Heckenweg 5, 28816 Heiligenrode
Tel/Fax:  04206-383
Mail:  Hanna Steffens
Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.


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Begegnungen mit Jugendlichen

In BARBERTON begann das Jugendtreffen auf Parish-Ebene mit Pastor Pereira verspätet am Samstagnachmittag mit Fussballspiel. Der von mir mitgebrachte Fussball wurde später mit Freuden angenommen. Ich konnte den Jugendlichen unter dem Stichwort der persönlichen Berufung etwa folgendes sagen:

Jesus hat jeden einzelnen von Euch persönlich lieb. Für Euch hat er sein Leben hingegeben, damit sein Licht und sein Leben Euer Leben verwandeln kann, Denn Gott will Euer LEBEN und nicht Euren Tod.

Er beruft Euch, so wie Er mich in der Jugend berufen hat, um sein Leben und seine Liebe mit anderen zu teilen. Ich gebe Zeugnis von meinem Leben, wie Gott mich 1956–68 nach Südafrika geführt hat und wie ich eine gute Gemeinschaft mit afrikanischen Schwestern und Brüdern erfahren habe. Weil "JESUS NO 1" in meinem Leben war, konnte ich hier 12 Jahre lang abstinent ohne einen schwarzen oder weissen "boyfriend" leben. Danach lernte ich meinen Mann kennen, und Gott schenkte uns zwei Söhne, als ich schon 40 und 41 Jahre alt war: Kholofelo (Hoffnung) und Tebogo (Dank). Nun hat mich Gott durch sein Wort mit 72 gerufen, wieder nach Südafrika zu kommen und dieses weiterzugeben: Gott will, dass Ihr lebt und entgegen Eurer Kultur und alten Tradition einen andern Lebensstil annehmt – den von Christus. Das bedeutet, dass Ihr Euch auf die echte Liebe durch Abstinenz, Selbstdisziplin und Verantwortung vorbereitet, damit Ihr durch Gottes Segen den rechten Partner findet, kirchlich getraut werdet und seine Liebe an Eure Kinder weitergeben könnt. Ich wollte ihnen die Vision einer christlichen Ehe geben, die Geborgenheit und Schutz auch für die Kinder bietet.

Ich war mir aber bewusst, dass die Jugendlichen heute vielfach in zerbrochenen Familien oder mit alleinerziehenden Müttern gross werden müssen. Darum bin ich auf das Alltagsleben der jungen Menschen eingegangen. Sie hatten viele praktische Fragen z.B.: "Wie werden wir verführt bzw. verführen wir andere? Wie können wir uns gegen HIV, Geschlechtskrankheiten, umgewollte Schwangerschaften schützen? Geben Kondome einen wirklichen Schutz?" (im Hintergrund steht die Regierungskampagne: condomize – nehmt Kondome!) Durch Rollenspiele, die die Jugendlichen meisterhaft und mit großer Beteiligung aller vorführten, wurde es noch klarer: Wie können wir als Mädchen NEIN sagen zu ungewollter sexueller Verführung durch einen jungen Mann, der nur sagt, er will mich lieben, oder zum geliebten Freund, den ich nicht verlieren möchte? Gleiches gilt natürlich auch für Jungen.

Mir fiel auf, wie die Mädchen in dem Spiel mit den Augen und Händen JA sagten, obwohl sie mit dem Munde und vielen Worten deutlich NEIN sagten. Als ich ihnen das sagte, wurden sie nachdenklich. Obwohl ich um 23 Uhr mit Missionar Kalmbach fahren musste, blieben die Jugendlichen die ganze Nacht zusammen, beteten, sangen, tanzten und gaben Zeugnis und bekannten ihre Schuld.

Pastor Pereira erklärte ihnen: Wer schon sexuelle Beziehungen mit einem Partner/in hatte, aber davon frei werden möchte, der kann mit mir zusammen ein Gebet um Reinigung und Heilung sprechen, dann wird Jesus ihm/ihr kraft seiner Erlösung vergeben und einen neuen Anfang schenken und helfen, abstinent zu leben. Dann diktierte er ihnen das Versprechen, das bei der Initiative "Wahre Liebe wartet" schon 350.000 Jugendliche in Südafrika unterschrieben haben:

"Mit Gottes Hilfe verspreche ich ab heute vor Gott, mir selbst, meiner Familie, meinen Freunden und meinem zukünftigen Ehepartner, bis zum Tag meiner Heirat sexuell enthaltsam zu leben."

Jugendliche unterschreiben Enthaltsamkeits-Versprechen

Die Jugendlichen sind dabei, das Versprechen zu unterschreiben, sexuell enthaltsam zu bleiben.

Es wurde noch einmal deutlich gesagt: nur wer möchte, kann dieses Versprechen unterschreiben im Vertrauen darauf, dass Jesus auch in Zukunft die Kraft gibt, es zu halten. Einige der Jugendlichen gingen hinaus, aber etwa 85 % haben unterschrieben. Pastor Pereira erbat sich noch eine Zweitunterschrift auf einem Zettel, so dass er für sie beten und Nacharbeit mit ihnen tun kann.

Sie bekamen von mir noch die sehr begehrten Armbänder mit den eingewebten Buchstaben wwjd = What would Jesus do? Diese Frage kann ihnen helfen, in den kleinen oder grossen Entscheidungen des Alltags zuerst auf die innere Stimme zu hören und nach dem Willen Jesu – auch betend – zu fragen.

Meine Krankheit und Genesung

Bald danach warf mich eine 8 Tage anhaltende Virusgrippe mit hohem Fieber, Brechdurchfall und akuter Bronchitis nieder und schwächte mich sehr. Dank der Betreuung von Caroline Pereira, die sich selbst ansteckte, und der liebevollen Fürsorge von Susanne Kalmbach, die mich in ihrem Haus in Nelspruit aufnahm und zweimal zu ihrem Hausarzt brachte, und dank der Hilfe Gottes kam ich aus einer so kaum gekannten Schwäche wieder auf die Beine.

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Südafrika-Rundbrief, 06. August 2003, Hanna Steffens